Warum Personal Branding kein „Nice-to-Have“ ist!
- Johannes Pracher

- 23. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Personal Branding – klingt schon wieder nach dem nächsten Buzzword aus der Marketingbubble. Dabei ist personal Branding so alt ist wie die ersten Marktschreier auf einem Mittelalter-Basar. Es geht darum dich selbst zur Marke zu machen. Aber nicht schreiend, laut und schrill, sondern, authentisch, präsent und – ehrlicherweise am herausforderndsten – verdammt interessant rüberzukommen. Denn Hand aufs Herz: Wieso sollte jemand bei Dir kaufen oder mit Dir zusammenarbeiten, wenn von Dir niemand Notiz nimmt?

Authentizität schlägt Hochglanz-Schein
Personal Branding bedeutet, sich selbst treu zu bleiben. Aber Achtung: Authentizität ist nicht gleich „Ich trage Hoodies im Meeting, weil ich das bin“. Es geht darum, ein kohärentes Bild zu schaffen – eines, das echte Werte transportiert. Denk an Personen wie Simon Sinek, der mit seinem „Why“ ein gesamtes Universum gebaut hat oder an Alex Horozmi den US-amerikanischen Unternehmer, Investor und Autor, der durch seine praxisnahen Strategien zur Skalierung von Unternehmen bekannt wurde. Was haben beide gemeinsam ? Sie sind glaubwürdig und glasklar in ihrer Botschaft.
Tipp: Um deine eigene Brand zu definieren schreibe auf, wofür Du stehst. Drei Worte reichen. Zum Beispiel: „Klarheit, Mut, Innovation“. Alles, was Du künftig postest, teilst oder vorlebst, sollte durch diese Linse betrachtet werden. Wenn etwas nicht zu Deinen Kernwerten passt – raus damit.
Deine Story ist Dein Kapital!
Jeder erfolgreiche Mensch hat eine Geschichte – und die muss erzählt werden. Menschen lieben keine perfekten Biografien, sondern Ecken, Kanten und auch Widersprüche. Wer hinter die Fassade blicken kann, verbindet sich emotional und bleibt treuer Fan. Verwende deshalb keine auswechselbaren Standardsätze wie „Ich helfe Firmen, ihre KPIs zu optimieren“ zu Deinem Narrativ. Das klingt so spannend wie ein Steuerreport.
Ein Beispiel: Statt zu sagen, dass Du Marketing-Berater bist, erzähle, wie Du mit 22 ein Start-up gegründet hast, das fast bankrott ging – bevor Du durch kreatives Storytelling die Kurve gekriegt hast. Plötzlich bist Du nicht mehr einer von vielen, sondern der mit der spannenden „Trial-and-Error“-Geschichte.
Zeige Persönlichkeit, aber mit Maß.
Reden wir klartext: Nur weil es Personal Branding heißt, musst Du nicht Dein Frühstück posten oder dein ganzen restliches Leben bis in kleinste Detail teilen. Die Zielgruppe interessiert nicht, ob Du einen Avocado-Toast am Morgen hattest oder Team Rührei bist. Was wichtig ist: Zeige Seiten von Dir, die Rückschlüsse auf Deine Werte zulassen. Ein Statement auf LinkedIn darüber, wie du mit Veränderungen in Projekten umgehst, bringt Dir mehr Glaubwürdigkeit als dein Beitrag zum letzten Netflix-Movie.
Tipp: Wähle drei persönliche Themen, die Du teilen möchtest. Zum Beispiel: 1) Deinen Arbeitsstil, 2) ein Hobby, das Deine Kreativität antreibt, und 3) ein sozial relevantes Herzensthema. Das reicht völlig, um nahbar zu wirken, ohne den „Influencer-overkill“ auszulösen.
Personal Branding für die Kamera-Scheuen.
Du bist keine Rampensau oder liebst es einfach nicht ganz so im Mittelpunkt zu stehen? Kein Problem. Personal Branding funktioniert auch leise. Nutze schriftliche Formate, um Deine Ideen zu teilen: Blogs, Fachartikel oder Whitepaper funktionieren genauso. Die wichtigsten Regeln? Sei prägnant, sei klar – und füge immer Deine individuelle Note hinzu.
Konkreter Tipp: Schreibe beispielsweise einen Beitrag mit einem provokaten Titel wie „Warum bekannte Marketingstrategien so tot sind wie Snake“. Das fordert auf und hebt Dich sofort von den 08/15-Fachartikeln ab. Wenn Visuals und Texte clever kombiniert sind, landest Du im Gedächtnis Deiner Zielgruppe – auch ohne vor Kameras oder auf Bühnen zu stehen.
Der Boost durch Social Media: Reichweite als Multiplikator.
Und dann gibt es da noch Social Media – das Minenfeld von Content-Formaten, Plattformen und Algorithmen. Wenn Du Personal Branding konsequent umsetzen willst, musst Du (auch) hier präsent sein. Aber Vorsicht: Nicht jede Plattform ist relevant für Dein Business. LinkedIn für B2B? Ja, absolut (ich bin ein LinkedIn Fan)! TikTok für ernsthafte Beratungsthemen? Eher nicht. Sei strategisch und konzentriere Dich auf Plattformen, auf denen Deine Zielgruppe aktiv ist und die du auch selbst verstehst. Qualität schlägt hier wie überall Quantität.
Hack: Regelmäßigkeit ist bei Social Media King. Erstelle einen unterhaltsamen Mix aus Content: Fakten, Fragen, Erfolgsgeschichten. Bonuspunkte gibt es für Videos. Laut Studien erzielen sie 80 % mehr Interaktionen als reiner Text.
Menschen folgen Menschen, nicht Marken. – Dieser oft zitierte Satz zeigt, dass eine smarte Mischung aus Facette und Fokus mit einer organischen Online-Präsenz Gold wert ist.
Fazit: Deine Marke – Deine Regeln!
Personal Branding ist kein Sprint, sondern der oft zitierte Marathon. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei „ganz einfach“: Sei konsequent, bleib echt und nutze alle Facetten des Marketings: Storytelling, Social Media und Emotionen. Denk dran: Deine Marke bist Du. Und wer Dich nicht kennt, kauft nicht bei Dir.
Jetzt bist Du dran: Fang an, Deine Geschichte zu erzählen. Setz Dich hin und überleg: Was ist mein ‚Warum‘? Welche Seiten von mir sollen sichtbar werden?“Und dann: Go for it. Ruf mich an, wenn Du Unterstützung brauchst – ich begleite Dich gerne.
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